Materialmangel – Gefahr für den Aufschwung?

Schon länger sind fehlende Teile und Lieferengpässe in der Industrie immer wieder ein Thema, das durch die Medien geht. Ob Kunststoffe, Holz, Stahl oder der berüchtigte Chipmangel – die Wirtschaft leidet derzeit an einem Mangel an Rohstoffen und unter Problemen mit den Vorlieferungen für die Produktion.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut ifo hat nun die Ergebnisse einer neuen Umfrage unter deutschen Industrieunternehmen bekannt gegeben. Demnach klagen fast zwei Drittel der Firmen über Materialmangel und Problemen mit wichtigen Vorlieferungen.

Der Rekordwert aus dem Vorquartal übertroffen

Die Klagen der Industrie über fehlende Rohstoffe und Lieferengpässe sind nicht neu. Die Corona-Pandemie hat schon seit ihrem Beginn dazu geführt, dass die Preise für begehrte Rohstoffe zum Teil kräftig nach oben gingen und Störungen in den Lieferketten die Produktion bestimmter Waren schwieriger machen.

Bereits im Vorquartal erreichten die Klagen der Unternehmen mit 45 Prozent einen neuen Rekordwert. Dieser wurde nun in der aktuellen Umfrage des Wirtschaftsforschungsinstitut ifo noch übertroffen. Im letzten Quartal, von April bis Juli, waren 63,8 Prozent der Industrie-Unternehmen von den Rohstoff- und Lieferproblemen betroffen. Befragt wurde insgesamt 2700 Unternehmen aus allen Industriezweigen.

Bisher gab es im dritten Quartal 2018 mit 20,2 Prozent den höchsten Umfragewert in Bezug auf den Mangel an Rohstoffen und die damit für die Industrie entstehenden Probleme. Der Vergleich mit dem früheren Spitzenwert zeigt also deutlich, dass der aktuelle Materialmangel den erhofften Aufschwung der deutschen Wirtschaft tatsächlich bedrohen könnte.

Fast alle Branchen betroffen

Betroffen vom Materialmangel sind nahezu alle Branchen. Bei den Autoherstellern und den Zulieferern sind vor allem Halbleiter und Chips knapp. Über fehlende elektrische Ausrüstungen beklagen sich rund 83 Prozent der Fahrzeughersteller und Zuliefererfirmen.

So konnte zum Beispiel der VW-Konzern im ersten Halbjahr dieses Jahres mehrere hunderttausend Fahrzeuge aufgrund der Lieferengpässe von Elektronik-Chips nicht bauen. Zudem hat der Konzern nun auch Probleme damit für 2023 und 2024 Lieferzusagen zu erhalten.

Auch die Hersteller von Kunststoff- und Gummiwaren sind vom Materialmangel stark betroffen. Insgesamt beklagten sich rund 79 Prozent darüber. Nicht viel besser sieht es in anderen Industriezweigen aus. Bei den Maschinenbauern sind rund 70 Prozent, in der chemischen Industrie circa 59 Prozent der Unternehmen vom Materialmangel betroffen.

Die Lager leeren sich

Derzeit bedienen sich die Unternehmen noch aus den eigenen Materiallagern. Doch der eigene Materialvorrat lichtet sich mehr und mehr. Lieferzusagen sind im Moment für viele Firmen schwer zu bekommen. Dazu sind die Einkaufspreise zum Teil erheblich gestiegen.

Die Einschätzung des Ifo-Experten Klaus Wohlrabe zur aktuellen Situation ist also durchaus realistisch. Er schätzt den Materialmangel in der Industrie als Gefahr für den erhofften Aufschwung ein, denn auch volle Auftragsbücher haben keinen Nutzen, wenn die Produktion aufgrund des fehlenden Materials die Aufträge nicht abarbeiten kann.

Unsere TOP 5 Abo-Argumente!

  •  Wir sprechen direkt mit den Firmenlenkern
  •  Internationales großes Netzwerk zu Brokern, Firmenchefs
  •  Liefern Informationen bevor die breite Masse einsteigt
  •  Gewinne von 200% und mehr sind tatsächlich möglich
  •  Unser Team hat 20 Jahre Börsenerfahrung

NEWSLETTER ABONNIEREN

Ihre Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Ihre Anmeldung war erfolgreich.

Wir verwenden Sendinblue als unsere Marketing-Plattform. Wenn Sie das Formular ausfüllen und absenden, bestätigen Sie, dass die von Ihnen angegebenen Informationen an Sendinblue zur Bearbeitung gemäß den Nutzungsbedingungen übertragen werden.



NEWSLETTER ABONNIEREN!

JETZT KOSTENFREI ANMELDEN