Höchste Teuerungsrate seit Bestehen der Eurozone

Auch im November stieg die Inflationsrate im Euroraum erneut. Mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 4,9 Prozent im Jahresvergleich war die Teuerung so hoch wie noch nie seit dem Bestehen der Eurozone.

Die EZB stuft die Inflationsentwicklung nach wie vor als vorübergehend ein und rechnet im nächsten Jahr mit rückläufigen Teuerungsraten. Ganz anders bewertet die FED das Inflationsgeschehen und sieht in der neuen Corona- Virusvariante Omikron ein weiteres Inflationsrisiko, das die Teuerungsspirale im kommenden Jahr weiter antreiben könnte.

Höchste Teuerungsrate seit 1997

In einer ersten Schätzung des europäischen Statistikamtes Eurostat legten die Verbraucherpreise auch im November mit 4,9 Prozent im Jahresvergleich erneut kräftig zu. Ebenso wie im Vormonat sind auch im November die hohe Energiepreise die größten Preistreiber.

Damit erreichte die Inflation im Euroraum seit  dem Bestehen der Eurozone im Jahr 1997 das höchste Niveau und liegt mehr als doppelt so hoch wie die Zielrate der EZB von 2,0 Prozent.

Nach einer Rate von 4,1 Prozent im Oktober hatten die Ökonomen mit einer Inflationsrate von 4,5 Prozent für den Monat November gerechnet. 

Wie bereits im Vormonat waren die hohen Preise für Energie mit 27,4 Prozent erneut der stärkste Inflationstreiber. Die Kernrate lag indes bei 2,6 Prozent.

Werden Energiepreise und die Preise für unverarbeitete Lebensmittel herausgerechnet, ergibt dies die sogenannte Kernrate. Die gilt für viele Volkswirte als ein verlässliches Maß der Inflation.

Im Einzelnen stiegen die Preise für Lebensmittel im November um 1,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, während Industriegüter sich um 2,4 Prozent verteuerten. Bei den Dienstleistungen lag der Preisanstieg bei insgesamt 2,7 Prozent.

EZB rechnet für 2022 mit rückläufigen Inflationsraten

Nach wie vor bleibt die EZB bei ihrer Einschätzung des Inflationsgeschehens und rechnet für das kommende Jahr wieder mit rückläufigen Inflationszahlen. Auch gab es weiterhin noch keine Signale für eine mögliche Leitzinserhöhung.

Erhöhte Inflationsgefahr durch Omikron?

Die steigende Inflation ist ein Thema, mit dem sich die Notenbanken weltweit beschäftigen. Auch in den USA ist die Inflationsrate so hoch wie schon seit 30 Jahren nicht mehr.

Anders als die EZB rechnet die US-amerikanische Notenbank FED nicht unbedingt mit rückläufigen Inflationszahlen im kommenden Jahr. Stattdessen sieht FED-Chef Jerome Powell durch die neue Corona-Virusvariante Omikron weitere Risiken für die Wirtschaft und eine damit verbundene erhöhte Unsicherheit in Bezug auf die Inflationsentwicklung im nächsten Jahr.

Allerdings ist die US-Inflation derzeit mit einer Steigerung von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch weitaus höher als in der Eurozone, sodass einige Experten davon ausgehen, dass die FED möglicherweise ihren bereits eingeschlagenen Tapering-Kurs noch einmal überdenken könnte.



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