Deutsche Bank rechnet 2022 mit dem Beginn der Zinswende

In ihrem Ausblick für das Jahr 2022 rechnen die Experten der Deutschen Bank für Mitte 2022 mit dem Beginn der Zinswende in den USA.

Für Europa sehen die Deutsche Bank Experten eine Zinswende jedoch noch in weiter Ferne. Dafür sagen die Volkswirte zu Beginn des nächsten Jahres dem Euro eine Aufwertung voraus, räumten aber ein, dass die neue Omikron-Variante ihren Voraussagen durchaus noch einen Strich durch die Rechnung machen könnte.

Zinswende in den USA im kommenden Jahr?

Die Deutsche Bank geht davon aus, dass das kommende Jahr zumindest in den USA die Zinswende einläuten wird. In einem Ausblick für das Jahr 2022 prognostizieren die Experten ein notwendiges Handeln der FED aufgrund der steigenden Inflation und der Wirtschaftserholung in den USA für Juni.

Unter Umständen könnte es nach Meinung der Experten aber auch notwendig sein, die Wende bereits schon früher einzuleiten, wenn die Inflationsrate in den USA nicht bis zum Ende des Jahres merklich zurückgehen sollte.

Doch davon geht auch die FED nicht aus. So räumte FED-Chef Jerome Powell erst kürzlich in einer Rede vor dem Bankenausschuss des Senats ein, dass die hohe Inflation in den USA deutlich länger als erwartet anhalten könnte. Mit einer Teuerungsrate von 6,3 Prozent erreichte die Inflationsrate im Oktober in den USA den seit 30 Jahren höchsten Stand.

Nach Einschätzung der Deutsche Bank Experten dürfte die Eurozone mit der Zinswende erst 2023 oder gar 2024 nachziehen. Somit liegt eine Änderung der lockeren Geldpolitik in der Eurozone  noch in weiter Ferne.

Der Unsicherheitsfaktor Omikron

Sowohl FED-Chef Powell, als auch die Volkswirte der Deutschen Bank betonen bei ihren Ausblicken für das kommende Jahr, dass alle Prognosen derzeit von dem großen Unsicherheitsfaktor Omikron überschattet werden.

Zurzeit kann noch niemand sagen, welche Risiken mit der neuen Corona-Variante für das allgemeine Wirtschaftswachstum, die Arbeitsmarktsituation und die Inflationsentwicklung in den USA und auch in Europa einhergehen.

Dollarstärke nur bis zum Jahresende?

Ein Ende der aktuellen Dollarstärke sehen die Experten der Deutschen Bank zum Ende des Jahres voraus und erwarten zu Beginn 2022 einen Kurswechsel zwischen Dollar und Euro.

Die Volkswirte gehen davon aus, dass sich der Kurs spätestens dann dreht, wenn sich die Wachstumslücke in der deutschen Volkswirtschaft von aktuell minus 2,6 Prozentpunkten auf plus 0,8 Prozentpunkte dreht.

Zurzeit hinkt die Eurozone noch deutlich hinter dem Wirtschaftswachstum in den USA hinterher. Doch dies dürfte sich nach Meinung der Experten schon bald ändern. Aufgrund des wieder besseren Halbleiterangebots rechnet die Deutsche Bank vor allem in der Automobilbranche mit einer deutlichen Erholung in 2022.



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