Inflationsrate steigt in den USA auch im November weiter an

Zum Ende der vergangenen Woche gab das US-Arbeitsministerium die aktuellen Zahlen für den Monat November bekannt. Erneut stieg die Inflationsrate an und erreichte den höchsten Stand seit beinahe 40 Jahren.

Damit nimmt der Inflationsdruck in den USA weiter zu und das weitaus deutlicher als von den Volkswirten zuvor erwartet. Gleichzeitig mit der allgemeinen Teuerung sind auch die Realeinkommen in den USA gesunken.

Experten erwarten nun mit Spannung die nächste Sitzung der US-Notenbank noch in dieser Woche. Möglicherweise könnte die FED dann eine schnellere Straffung ihrer Geldpolitik beschließen.

Inflationsanstieg stärker als erwartet

Das US-Arbeitsministerium gab am Freitag die aktuellen Zahlen zu den Verbraucherpreisen und der Teuerungsrate im Monat November bekannt. Experten waren zuvor von einem deutlich geringeren Inflationsanstieg ausgegangen.

Laut Arbeitsministerium stiegen die Verbraucherpreise im Monat November nochmals um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat an. Damit lagen sie 6,8 Prozent über dem Vorjahresmonatsniveau. Im Oktober waren es noch 6,2 Prozent. Die Inflation in den USA hat mit dem neuesten Ergebnis den höchsten Stand seit 1982 erreicht.

Auch die Kernteuerung legte im November in den USA noch einmal kräftig zu und erreichte das höchste Niveau seit nunmehr 13 Jahren. Im Einzelnen stiegen die Verbraucherpreise ohne die Preise für Energie und Nahrungsmittel noch einmal um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat Oktober. Auf Jahressicht gesehen lag der Anstieg der Kernteuerung im Oktober noch bei 4,6 Prozent und stieg im November auf 4,9 Prozent an.

Die Energiepreise erhöhten sich im Vergleich zum Vormonat Oktober noch einmal um 3,5 Prozent. Nahrungsmittel  wurde indes im Monatsvergleich noch einmal um 0,7 Prozent teurer.

Realeinkommen sinkt im November

Gleichzeitig mit den Zahlen zur Teuerungsrate in den USA gab das US-Arbeitsministerium die Zahlen für November zum Realeinkommen der US-Amerikaner bekannt. Im Vergleich zum Vormonat ist dieses noch einmal um 0,2 Prozent gesunken. Im Oktober hatte das Ministerium einen Rückgang von 0,9 Prozent ermittelt.

Damit lag das Durchschnittswocheneinkommen in den USA im Monat November inflations- und saisonbereinigt bei 387,21 US-Dollar. Im Oktober hatte es noch bei 388,10 US-Dollar gelegen.

Schnellere Straffung der Geldpolitik?

Mit Spannung wird die noch in dieser Woche stattfindende Sitzung der US-Notenbank FED erwartet. Die aktuellen Zahlen könnten dazu führen, dass die FED nun ihre Geldpolitik doch schneller strafft als bislang geplant.

Entsprechende Signale gab FED-Chef Jerome Powell bereits. Lange hatte die US-Notenbank von einem „vorübergehenden Sondereffekt durch die Pandemie“ gesprochen. Powell geht nun aber davon aus, dass die Inflation länger andauern könnte als bisher erwartet und schätzt das Inflationsgeschehen nicht mehr als „vorübergehend“ ein.

Zudem signalisierte der FED-Chef, dass auch die Wertpapierkäufe schneller heruntergefahren werden könnten als bislang geplant.



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