Explodierende Energiepreise – die Folgen für Gas- und Stromanbieter, Unternehmen und Privathaushalte

Steigende Energiepreise füllen seit Monaten die Schlagzeilen und beunruhigen Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen. So mussten sich zahlreiche Verbraucher zum 1. Januar neue Strom- und Gastarife suchen, denn viele Energieverträge wurden gekündigt, weil die Anbieter ihr Lieferversprechen nicht halten können.

Doch nicht nur die Privathaushalte stöhnen unter den hohen Energiepreisen. Auch viele Unternehmen rutschen durch die hohen Strom- und Gaskosten in eine Notlage. Dazu drohen mögliche Lieferengpässe und ein weiterer Preisanstieg, denn auch etliche Gas- und Stromanbieter werden infolge der Preisspirale vom Markt verschwinden.

Viele Strom- und Gasanbieter gehen in die Knie

Was in Deutschland noch eher die Ausnahme ist, hat in anderen Ländern schon längst andere Ausmaße angenommen – viele Anbieter von Strom und Gas können ihre Lieferversprechen aufgrund der hohen Energiepreise nicht mehr einhalten. Sie gehen in die Knie und verschwinden letztendlich vom Markt.

So sind in Großbritannien bereits mehr als 60 Unternehmen, die als reine Vertriebsgesellschaften gearbeitet haben, bereits vom Markt verschwunden. Eon-Chef Leonhard Birnbaum rechnet damit, dass auch in Deutschland etliche Energielieferanten vom Markt verschwinden werden.

Er sieht darin jedoch eine positive Marktbereinigung, die auch für die Kunden Vorteile bringt. So werden laut Birnbaum unseriöse Spekulanten vom Markt genommen, was die Sicherheit für die Verbraucher erhöht.

Viele Unternehmen geraten in Bedrängnis

Viele Privathaushalte wie auch Unternehmen müssen sich derzeit neue Energieverträge suchen. Strom- und Gasverträge von Anbieter, die nun ihre günstigen Lieferversprechen nicht halten können haben die Verträge gekündigt.

Doch während private Verbraucher nach einer Kündigung ihres Gas- oder Stromvertrages automatisch in die Grundversorgung zurückfallen, gibt es für Unternehmen ein derartiges Sicherheitsnetz nicht.

Viele Unternehmen sind bereits jetzt wegen der hohen Strom- und Gaspreise mächtig unter Druck geraten. Vor allen Unternehmen aus energieintensiven Branchen wie etwa dem Maschinenbau sehen ihre Gewinne durch die hohen Energiepreise schon jetzt aufgefressen.

So machten die Energiekosten des Stahlverarbeiters Annahütte bisher rund 10 Prozent aus, sind nun laut dem Geschäftsführer Klaus Krüger auf mehr als 30 Prozent angestiegen und dies ist durchaus kein Einzelfall.

Eine Umfrage unter 600 Unternehmen durch den Deutschen Industrie- und Handelskammertag im November ergab, dass rund die Hälfte der befragten Unternehmen aufgrund der hohen Energiekosten um ihre Wettbewerbsfähigkeit fürchten.

Ende der Preisspirale ungewiss

Viele Experten gehen davon aus, dass das Ende der Preisspirale bei den Energiepreisen noch lange nicht erreicht ist. Für Unternehmen, die nun unter den hohen Energiekosten stöhnen besteht daher im Moment nur die Hoffnung sich durch eine kurzfristige Energieeinkaufsstrategie über Wasser zu halten.



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