Bayer AG – der Glyphosat-Ärger nimmt kein Ende

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bereitet dem Pharma-Riesen Bayer nunmehr seit fünf Jahren immer wieder Ärger. Seit Bayer mit der Übernahme des US-amerikanischen Monsanto Konzerns zunächst den größten Deal seiner Geschichte feierte, hat sich der Kauf des Saatgutherstellers immer wieder zu einem wahren Alptraum für den Dax-Konzern aus Leverkusen entpuppt.

Nicht nur dass der auf den Kauf folgende Glyphosat-Rechtsstreit bisher rund 10 Milliarden US-Dollar gekostet hat, traf die Bayer AG hart. Auch der Aktienkurs, genau wie die Marktkapitalisierung ging seitdem in die Knie.

Nun macht das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel erneut von sich reden. Grund dafür sind Produktionsprobleme, die den Konzern einmal mehr in Bedrängnis bringen.

Mega-Deal entpuppte sich als Alptraum

Im Jahr 2016 versprach sich der Bayer Konzern Großes von dem 63 Milliarden-Deal mit dem Saatguthersteller Monsanto. Für den Bayer Konzern und für die Anleger sollte sich die Übernahme so richtig lohnen. Übrig geblieben ist davon nicht allzu viel.

Der Aktienkurs ist nach der Übernahme um mehr als 50 Prozent zurückgegangen und die Marktkapitalisierung der Bayer AG ist seitdem auf weniger geschrumpft als der damalige Kaufpreis für Monsanto.

Mit einer Markkapitalisierung von rund 44587 Millionen Euro besitzt Bayer inzwischen nur noch rund ein Drittel des Wertes der größten Dax-Konzerne Linde PLC, SAP und Siemens. Selbst die Dax-Neulinge Airbus und Siemens Healthineer haben den Traditionskonzern auf Anhieb auf die hinteren Plätze im Ranking verwiesen.

Die Klagewelle wegen des Unkrautvernichters Glyphosat kostete bisher beinahe 10 Milliarden US-Dollar. Bayer konnte damit bei 96000 der insgesamt 125000 Klagen zumindest einen Vergleich aushandeln.

Glyphosat macht erneut Ärger

Nun macht der umstrittene Unkrautvernichter dem Chemie- und Pharmakonzern erneut Ärger, denn es gibt offenbar Probleme mit den dazu notwendigen Rohstoffen. So ließ der Bayer Konzern laut der Nachrichtenagentur Reuters verlauten, dass es bei einem der wichtigsten Rohstofflieferanten zu einem Ausfall der Produktionsanlage gekommen ist, sodass auch Bayer die Produktion von Glyphosat erheblich herunterfahren musste.

Betroffen ist offenbar ein wichtiges Produkt, welches zur Herstellung von Glyphosat  und von glyphosathaltigen Produkten benötigt wird.

Laut Reuters bezeichnet Bayer höhere Gewalt als die Ursache für das Problem. Ist höher Gewalt ursächlich für die Produktionsschwierigkeiten verantwortlich, befreit dies den Chemiekonzern von jeglicher Haftung – nach den Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe vor einigen Jahren sicher ein plausibler Argumentationsgrund.

Offenbar geht Bayer derzeit davon aus, dass die Reparatur beim Lieferanten des Vorproduktes rund 3 Monate beanspruchen wird. Bis dahin ist also auf jeden Fall mit einem historisch knappen Angebot an Glyphosat und glyphosathaltigen Produkten zu rechnen.



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