Volkswagen – auch 2022 wird der Chipmangel eine große Herausforderung bleiben

Der weltweite Chipmangel könnte dem Volkswagen Konzern auch in 2022 weiterhin Probleme bereiten. Insbesondere das Stammwerk in Wolfsburg wird wohl in seinen Produktionskapazitäten noch länger stark ausgebremst werden.

Der Konzern setzt seine Hoffnungen auf die geplante neue Chipfabrik für das E-Modell Trinity, das 2026 auf den Markt kommen soll. Für die geplante Chipfabrik zeichnet sich offenbar ein möglicher Standort in der Nähe des Stammwerks ab. Doch der Baubeginn der Trinity-Fabrik wird wohl erst im nächsten Jahr sein.

In 2021 niedrigste Produktion seit 1958

Bereits im vergangenen Jahr musste Volkswagen in seinem Stammwerk in Wolfsburg wegen der Chipkrise seine Produktion stark herunterfahren. Insgesamt wurden rund 330000 Fahrzeuge weniger produziert als geplant.

Im Stammwerk Wolfsburg wurden aufgrund dessen nur circa 400000 Fahrzeuge in 2021 gefertigt. Das war seit 1958 der niedrigste Produktionsstand. Bereits zum Jahreswechsel mussten daher viele Leiharbeiter den Konzern verlassen.

Auch 2022 vom Chipmangel überschattet

Nun räumte Konzernchef Diess bei einer digitalen Betriebsversammlung ein, dass auch 2022 wegen fehlender Halbleiter bei weitem nicht so viele Autos gebaut werden können, wie verkauft werden könnten.

VW-Vorstand Diess sieht den Mangel an Halbleitern als derzeit einziges Problem des Konzerns. Diess setzt große Hoffnungen auf die geplante Chipfabrik, da diese für Volkswagen ein wichtiger Schritt in Hinblick auf die Konkurrenz wie etwa Tesla, aber auch Mercedes oder BMW bedeute. Doch Betriebsratschefin Daniela Cavallo sieht den Konzern und insbesondere das Stammwerk in Wolfsburg in einer großen Krise.

Betriebsrat sieht Beschäftigung der Stammbelegschaft in Gefahr

Trotz der guten Auftragslage und voller Auftragsbücher sieht der VW-Betriebsrat die Beschäftigung der Stammbelegschaft in ernster Gefahr. Ein Grund dafür ist offenbar die Ankündigung des Vorstands aufgrund der Halbleitersituation ab Ostern alle Nachtschichten im Stammwerk Wolfsburg zu streichen.

Zwar arbeitet eine Task-Force daran den Halbleitermangel so gut es geht auszugleichen und Volkswagen so viele Chips wie nur möglich zu sichern, mit voller Kapazität kann dennoch nicht produziert werden.

Die Trinity-Fabrik als rettender Anker?

Wie auch für die in- und ausländische Konkurrenz, beginnend bei Mercedes über Ford bis hin zu Renault, ist auch für VW der Umstieg auf Elektrofahrzeuge ein entscheidender Faktor, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Ab 2026 soll daher das neue Modell Trinity auf den Markt kommen. Damit will Volkswagen vor allem Tesla Konkurrenz machen. Nun verdichten sich die Anzeichen dafür, dass die neue Fabrik direkt auf dem Gelände des Wolfsburger Hauptwerks, zumindest aber in unmittelbarer Nähe entstehen könnte. So könnte auch in Wolfsburg der Wandel zur Elektromobilität vorangetrieben und die jetzt brachliegenden Kapazitäten besser genutzt werden.



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