Novavax – Geheimtipp für Anleger?

Zu Beginn der Corona-Pandemie galten die Aktien der Impfstoffhersteller für viele als eine Anlage mit großem Potenzial, denn die Aktienkurse gingen anfangs steil nach oben. Inzwischen hat sich bei vielen Anlegern jedoch Ernüchterung eingestellt, mussten doch einige Firmen sowie die Aktienkurse so manche Rückschläge einstecken.

Nun soll die erste Lieferung des völlig neuartigen Impfstoffs des US-amerikanischen Unternehmens Novavax in Deutschland eintreffen und viele warten bereits ungeduldig auf den ersten „Totimpfstoff“ gegen das Corona-Virus.

Für das Unternehmen aus Maryland könnte das Corona-Vakzin der große Durchbruch sein. Doch ob Anleger auf den Erfolg von Nuvaxovid vertrauen sollten, bleibt abzuwarten.

Gelingt dem neuen Impfstoff der große Durchbruch?

Zweifelsohne wird der Impfstart mit dem neuen Corona-Vakzin Novavax von vielen sehnsüchtig erwartet. Rund 10000 Menschen sollen sich allein in Rheinland-Pfalz auf der Warteliste für Nuvaxovid registriert haben.

Das große Interesse an Nuvaxovid erklärt sich zum großen Teil an der Andersartigkeit des neuen Vakzins im Vergleich zu den bisher verfügbaren Impfstoffen. Das allgemein als „Totimpfstoff“ bezeichnete Novavax-Vakzin ist ein proteinbasierter Impfstoff und enthält anders als die Vakzine von BioNTech, Moderna, Astra-Zeneca und Johnson & Johnson keine genetischen Strukturen.

Nach Angaben des Hersteller-Unternehmens sollen seit der Zulassung im Dezember in Europa Lieferverträge für rund 2 Milliarden Impfdosen abgeschlossen worden sein. Davon entfallen rund 110 Millionen Dosen auf die USA, wo die Genehmigung des Impfstoffs, anders als ursprünglich geplant, noch auf sich warten lässt.

Insbesondere in den USA ist die Freigabe von Impfstoffen auch davon abhängig, ob der Hersteller die geplanten Dosen tatsächlich liefern kann.

Novavax hat im Vergleich zu  den großen Konkurrenten jedoch relativ wenig Mitarbeiter und produziert selbst. Im Gegensatz dazu hatte etwa BioNTech von Beginn an den Pharma-Riesen Pfizer an seiner Seite. Allerding kooperiert Novavax seit kurzem mit dem weltweit größten Impfstoffhersteller Serum Institute of India.

Ob der neue Impfstoff des Vakzin-Herstellers Novavax letztendlich alle Hoffnungen erfüllt und sich weltweit durchsetzen kann, bleibt daher abzuwarten.

Unternehmensgeschichte mit Rückschlägen und Enttäuschungen

Das 1987 im US-Bundesstaat gegründete Unternehmen hat bereits so einige Rückschläge und Enttäuschungen im Verlauf seiner Unternehmensgeschichte hinnehmen müssen. Kerngeschäft von Novavax ist seit Bestehen die Entwicklung neuer Impfstoffe. Doch ein 2005 entwickelter Impfstoff gegen SARS sowie ein Impfstoff aus dem Jahr 2012 gegen MERS schafften die 1. klinische Phase nicht.

Ein Ebola-Impfstoff des Unternehmens kam zwar über diese Phase hinaus, die weitere Entwicklung wurde dann jedoch nicht weiter verfolgt. Lediglich ein Grippe-Impfstoff schloss alle klinischen Studien erfolgreich ab und befindet sich in der Zulassung.

Trotz eines Zuschusses von 89 Millionen US-Dollar von Bill Gates schaffte es auch ein Impfstoff gegen RSV nicht, sodass Novavax 2019 kurz vor der Pleite stand und auch die Aktien beinahe von der Liste der  Nasdag genommen wurden.

Es mag sein, dass dem Impfstoff-Hersteller nun der große Durchbruch gelingt, ein totsicherer Anlagetipp sind die Aktien jedoch sicher nicht.



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