Cheplapharm geht an die Börse – Erster Börsengang 2022 an der Frankfurter Börse

Das Pharmaunternehmen Cheplapharm plant für Februar seinen Börsengang. Dieser wird vermutlich der erste an der Frankfurter Börse in diesem Jahr und könnte mit rund 8 bis 10 Milliarden Euro auch gleich einer der großen in 2022 werden.

Der Pharmakonzern aus Greifswald strebt dabei einen Erlös von 750 Millionen Euro an und will damit Schulden tilgen, aber auch neue Produktrechte erwerben.

Keine eigene Forschung und Entwicklung

Die Firma Cheplapharm wurde im Jahr 1998 von dem Pharmamanager Kurt Teubner in Freiburg gegründet. Im Jahr 2003 ging das Unternehmen dann in den Besitz der Familie Braun über, die bis heute als Familieneigentümer Cheplapharm betreibt.

Seit der Gründung verfolgt das Unternehmen einen ganz eigenen Weg in der Pharmaindustrie und das mit zunehmendem Erfolg.

So unterhält Cheplapharm seit Anbeginn seines Bestehens keine eigene Forschung und Entwicklung. Stattdessen fokussiert sich das Unternehmen auf den Kauf nicht patentierter Medikamente von großen und etablierten Pharmaunternehmen wie etwa Johnson & Johnson, Hoffmann-La Roche, Boehringer oder AstraZeneca.

Diese lässt Cheplapharm dann in Lohnfertigung herstellt und übernimmt den anschließenden Vertrieb. Ebenso gehören Nahrungsergänzungsmittel, Kosmetika sowie weitere Medizinprodukte von führenden Herstellern wie der Klosterfrau GmbH zum Portfolio.

Das Geschäftsmodell der Lohnfertigung und des Vertriebs verfolgt Cheplapharm schon seit Anbeginn seines Bestehens. So entstand denn auch der Firmenname in Anlehnung an das Medikament Cheplaren, welches eines der ersten Vertriebsprodukte des Unternehmens war.

International tätig und umsatzstark

Mittlerweile vertreibt Cheplapharm mehr als 125 verschiedene Produkte bekannter Pharmaunternehmen und ist dabei in mehr als 145 verschiedenen Ländern tätig. Cheplapharm deckt mit seinen Produkten von der Gynäkologie bis hin zu Onkologie nahezu alle medizinischen Therapiegebiete ab.

Seinen Hauptumsatz generiert das Unternehmen in Europa. Doch auch Asien und der amerikanische Kontinent gehören zu den umsatzstarken Regionen.

In 2021 erzielte Cheplapharm bis Ende September einen Umsatz von rund 793 Millionen Euro.

Börsengang im Februar

Der geplante Börsengang sollte bis spätestens März 2022 an der Frankfurter Börse erfolgen. Wie das Unternehmen heute mitteilte, ist das IPO nun bereits für Februar geplant. Damit könnte der Cheplapharm Börsengang der erste Börsengang im laufenden Jahr an der Frankfurter Börse werden.

Aus der Ausgabe der neuen Cheplapharm-Aktien ist ein Erlös von circa 750 Millionen Euro geplant. Damit will das Unternehmen einerseits Schulden zurückzahlen, andererseits vor allem neue Produktrechte erwerben. Auch neue Zukäufe sind laut Cheplapharm geplant.

Bis heute befindet sich Cheplapharm im Familienbesitz. Der Anteil der Familieneigentümer soll jedoch auch in Zukunft nicht unter 75 Prozent fallen. Experten gehen davon aus, dass der Arzneimittelhersteller für die Neuemission mit rund 8 bis 10 Milliarden Euro bewertet werden könnte.



NEWSLETTER ABONNIEREN!

JETZT KOSTENFREI ANMELDEN