Was ist Ripple (XRP)? – Teil 2

Wie bereits in Teil 1 beschrieben, gehört Ripple rein nach der Marktkapitalisierung schon seit diversen Jahren zu den größten Kryptowährungen. Doch anders als zum Beispiel Bitcoin oder Ethereum ist Ripple in erster Linie eine Blockchain für Banken.

Das RippleNet vereint diverse Dienste gemeinsam unter einem Dach. Diese bieten verschiedene Lösungen, mit denen das herkömmliche Bankensystem unterschiedliche Transaktionen und Zusatzfunktionen einfach, kostengünstig und zeitsparend auf die Blockchain auslagern können.

Ist Ripple (XRP) eine dezentrale Kryptowährung?

Eigentlich gilt die Dezentralität als ein unverkennbares Merkmal von Kryptowährungen. Dezentrale Kryptowährungen wie etwa Bitcoin ermöglichen ihren Nutzern Transaktionen ohne Verifizierung durch Drittparteien, wie dies zum Beispiel im herkömmlichen Finanzsystem durch die Banken erfolgt.

Beim Ripple wird das Merkmal der Dezentralität seit Jahren immer wieder kontrovers diskutiert, sodass Ripple dadurch auch immer wieder in der Kritik steht. Grund für diese Diskussionen ist, dass XRP nicht dezentral ausgegeben wurde. So werden 55 Milliarden XRP (das entspricht etwa 55 Prozent der gesamten XRP Coins) bis heute von den Entwicklern gehalten und sind auf einem kryptografisch gesicherten Treuhandkonto (Escrow) gespeichert.

Durch dieses kryptografisch gesicherte Treuhandkonto wird sichergestellt, dass die Entwickler pro Monat nur auf maximal 1 Milliarde XRP Coins zurückgreifen können und nicht etwa einen dauerhaften und unbegrenzten Zugriff auf ihre Coins haben.

Insofern kann Ripple nicht wirklich als dezentrale Kryptowährung bezeichnet werden.

Ripple und XRP

Einfach formuliert ist das Ripple System die eigentliche Innovation. Es umfasst die gesamte Technologie mit ihrem gesamten Potential als Kryptowährung für Banken. XXP ist der Coin.

XXP Coin wird im gesamten Ripple Netzwerk verwendet und wird von Ripple ausgegeben. Theoretisch könnte XXP jedoch auch jederzeit durch einen anderen Coin ersetzt werden.

Zumindest in der Theorie wäre es durchaus denkbar, dass die Banken statt XXP einen gemeinsamen Bankcoin statt XXP erschaffen könnten, der gemeinsam reguliert und genutzt würde. Dies hätte aber wiederum zur Folge, dass der Coin durch Fiatwährungen gedeckt wäre, sodass bei grenzüberschreitenden Transaktionen erneut genau die Probleme entstünden, die mithilfe von Ripple nicht mehr bestehen.

XXP ist indes von allen Banken universell und grenzüberschreitend einsetzbar, sodass Zahlungen schnell und günstig abgewickelt werden können.

Wofür XXP benötigt wird

XRP Token werden zum Währungsausgleich und für die Bezahlung von Transaktionsgebühren genutzt. Auch bei Zahlungen mit XRP fallen Transaktionsgebühren an.

Diese belaufen sich auf 0,00001 XRP und werden nach erfolgter Transaktion zerstört, sodass sie anschließend nicht mehr zur Verfügung stehen. Auf diese Weise sollen Spam-Versuche im RippleNet ausgeschlossen werden.

Die Transaktionsgebühr von 0,00001 XRP wird meist mit 10 Drops angegeben. Drop ist beim XRP Token die kleinste Einheit. In dem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass XXP nicht wie viele andere Token gemint wird.

Stattdessen wurde XRP bereits mit insgesamt 100 Milliarden XRP vollständig ausgegeben.

Ripple und sein Vor- und Nachteile

Der größte Vorteil von Ripple ist gleichzeitig auch der größte Unterschied zwischen Ripple und den meisten anderen Kryptowährungen. Während viele Kryptoprojekte insbesondere darauf abzielen, ein von den Banken unabhängiges Finanzsystem zu erschaffen, ging Ripple den umgekehrten Weg. Ripple will die Vorteile, die die Blockchain-Technologie bietet, in die bestehenden Strukturen des traditionellen Bankensystems integrieren.

Das RippleNet ist somit ein manipulationssicheres und schnelles Netzwerk, welches die Anforderungen der traditionellen Finanzindustrie erfüllt.

Nachteilig ist sicher, dass Ripple absolut abhängig vom traditionellen Bankensektor ist und nur mit Einschränkungen als ein dezentrales Netzwerk gelten kann. Langfristig kann Ripple tatsächlich nur funktionieren, wenn es vom traditionellen Bankensystem angenommen wird.



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